Obst- und Gartenbauverein Heusweiler e.V.

Workshop: Lebensmittel haltbar machen



Wie können Lebensmittel auf natürliche Weise haltbar gemacht werden – ohne künstliche Zusatzstoffe? Dieser Frage widmete sich ein gut besuchter Workshop des OGV im Juni 2025.



Als Referent führte Ludwig Dryander, Vorstandsmitglied des Vereins, sachkundig und anschaulich durch die Grundlagen und Methoden der Konservierung.


Zu Beginn ging er auf die Zersetzung von Lebensmitteln ein. Lebensmittel verändern sich – meist zum Nachteil: Sie verlieren an Geschmack und Qualität, trocknen aus oder quellen auf, und es bilden sich unerwünschte Stoffe durch chemische Prozesse oder Mikroorganismen. Während manche Mikroorganismen wie Schimmelpilze Lebensmittel ungenießbar machen, sorgen andere – etwa bei der Herstellung von Käse – sogar für geschätzte Delikatessen.


Im Mittelpunkt des Vortrags standen die fünf wichtigsten Konservierungsmethoden:


Einkochen: Durch Erhitzen und luftdichtes Verschließen werden Mikroorganismen abgetötet und das Eindringen neuer verhindert.

Einlegen: In Essig, Salzlake oder Öl eingelegt, sind Lebensmittel lange haltbar und erhalten zusätzlich eine würzige Note.

Fermentieren:  Eine spezielle Form des Einlegens, bei der durch Mikroorganismen Stoffe wie Milchsäure entstehen, die das Lebensmittel stabilisieren.

Dörren: Durch den Entzug von Wasser – der Lebensgrundlage für Keime – wird Verderb verhindert. Besonders schonend und nährstofferhaltend.

Einfrieren:  Die modernste Methode, bei der Wasser und Mikroorganismen „lahmgelegt“ werden, um die Frische zu bewahren.

Besonders interessant: Die regionalen Unterschiede in der Konservierungskultur. Während in Skandinavien Fische sogar durch kontrolliertes „Verschimmeln“ haltbar gemacht werden, ist in Mitteleuropa das Einlegen von Obst und Gemüse weit verbreitet. In Afrika dagegen dominiert das Trocknen, in Asien die Fermentation von Sojabohnen und Gemüse.

Mit vielen praktischen Tipps veranschaulichte Ludwig  Dryander die Anwendung im Alltag: Welche Gläser sind geeignet? Wie heiß muss das Einkochgut sein?  Hinweise dazu enthält das an die Teilnehmenden verteilte Handout. Welche Salz- und Essigverhältnisse funktionieren? Und was tun bei Kahmhefen im Einlegeglas? Er stellte verschiedene Geräte vor, darunter Dörrofen, und  Einkochautomaten  und zeigte auf, worauf man bei Anschaffung und Anwendung achten sollte.

Ein großes Dankeschön geht an Tanja Karasek-Dryander, die im Hause Dryander für die praktische Umsetzung der Konservierung zuständig ist. Mit viel Erfahrung und Liebe zum Detail sorgt sie dafür, dass aus dem selbst angebauten Obst und Gemüse haltbare und leckere Vorräte entstehen – und das schmeckte man auch bei der anschließenden Verkostung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften nach Herzenslust probieren Danke auch für die interessanten Rezeptideen.